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Erhalt des Adlers in Emmenbrücke

15. Mai 2024 – Die Zukunft des «Adlers» am Sonnenplatz bewegt die Bevölkerung. Vor rund zwei Monaten erwarb die Immobilienfirma Realstone das Gebäude. Was geschieht nun mit dem schützenwerten «Adler»? Und was unternimmt die Gemeinde gegen die Unsitte schützenswerte Objekte verfallen zu lassen, um sie so abreissen zu können? Diese und weitere Fragen will Die Mitte/GLP-Fraktion vom Gemeinderat beantwortet haben.

I. Ausgangslage

Die Zukunft des «Adlers» am Sonnenplatz bewegt die Bevölkerung und führte auch im Einwohnerrat mehrfach zu Diskussionen. Das aus dem Jahr 1911 stammende Gebäude befindet sich im kantonalen Inventar der schützenswerten Objekte. Das ist richtig so. Denn der «Adler» ist ein Zeitzeuge der Entwicklung unserer Gemeinde. Rund um den Sonnenplatz ist es neben der Pfarrkirche Gerliswil mit dem Pfarrhaus, der einzige schützenswerte Zeitzeuge der wirtschaftlichen Entwicklungswelle in unserer Gemeinde nach dem Jahr 1900. In dieser Zeit entwickelte sich neben der Industrie im Gebiet Seetalplatz auch das Gebiet Gerliswil. Es waren die Grundsteine für das, was wir heute als Emmenbrücke kennen.

In den letzten Jahren, wenn nicht Jahrzehnten, wurde der «Adler» nicht oder nur sehr schlecht unterhalten. Vor der ersten Lesung des «Bebauungsplan Sonne» trafen sich mehrere Mitglieder der Die Mitte mit dem ehemaligen Eigentümer. Man bot an, sich für einen Kompromiss einzusetzen, sollte der Eigentümer der «Adler» unter Denkmalschutz stellen lassen. Das lehnte er ab und Die Mitte wollte und konnte sich nicht für seine die «Füfer onds Weggli»-Idee einsetzen. Dies heisst aber nicht, dass Die Mitte einem Abriss des «Adlers» zustimmt. Im Gegenteil, Die Mitte ist auch heute noch der Meinung, dass der «Adler» erhalten bleiben soll.

Neben dem bereits ausgeführten historischem Wert des «Adlers» soll er noch aus einem zweiten Grund erhalten bleiben. Spätestens seit der grossen Diskussion um den Erhalt der «Bodum-Villen» in der Stadt Luzern ist die Unsitte, schützenswerte Objekte einfach verfallen zu lassen, um sie dann auf Grund der unverhältnismässig hohen Sanierungskosten doch abreissen zu dürfen, berühmt geworden. Dass dazu oft nachgeholfen wird, beispielsweise durch das Entfernen von Ziegeln, dürfte wohl mehr als nur ein hartnäckiges Gerücht sein. Diese Unsitte stösst der Die Mitte Emmen sauer auf.

Kurz vor der zweiten Lesung des Bebauungsplans «Sonne» wurde der Einwohnerrat über den Rückzug der Einsprachen und den Verkauf des «Adlers» informiert. In der Berichterstattung der Luzerner Zeitung konnte man entnehmen, dass die Lausanner Immobilienfirma Realstone den «Adler» gekauft hat. Realstone besitzt bereits die dahinter liegenden Baufelder, die mit vier neuen Wohneinheiten bebaut werden.

Mittlerweile sind zwei Monate verstrichen und es liegen keine neuen Informationen vor, gleichzeitig verschlechtert sich der Zustand des «Adlers» laufend. Um weitere Schäden zu verhindern, müssten wohl umgehend Sicherungsmassnahmen am Dach durchgeführt werden.

Es drängen sich deshalb folgende Fragen auf:

II. Fragen

Die Mitte fordert, dass der Gemeinderat in seiner Beantwortung folgende Punkte darlegt:

  • Was plant die neue Eigentümerschaft Realstone mit dem «Adler»?
  • In welchem Zustand befindet sich der «Adler»?
  • Kann sich der Gemeinderat vorstellen den «Adler» unter Denkmalschutz zu stellen?
  • Welche Mittel stehen der Gemeinde zur Verfügung um gegen die Unsitte, schützenswerte Objekt absichtlich verfallen zu lassen, vorzugehen?
  • Nutzt die Gemeinde diese Möglichkeiten aus?
  • Haben andere Gemeinden Reglemente mit anderen griffigen Instrumenten, um gegen diese Unsitte vorzugehen?

Der Einwohnerrat soll auf Grund der Beantwortung entscheiden können, ob der Gemeinderat Massnahmen zum Erhalt des Adlers ergreifen muss und ob die Gemeinde zusätzliche Instrumente benötigt, um die Unsitte des absichtlichen Verfallen lassen von schützenswerten Objekten zu verhindern.

Unterzeichner

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